Die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln ist ein Thema, das uns alle betrifft. In Österreich waren im Jahr 2019 bereits 323 Arzneimittel von Lieferengpässen betroffen. Seit der Meldepflicht von Vertriebseinschränkungen sind die Zahlen alarmierend gestiegen:
📈 2020: 1.096 Meldungen
📉 2021: 788 Meldungen
📈 2022: 1.257 Meldungen
📈 2023: 1.515 Meldungen
Meistens stehen wirkstoffgleiche oder therapeutisch gleichwertige Ersatzpräparate zur Verfügung.
Warum kommt es zu Lieferengpässen?
🔍 Ausgelagerte Produktion: Viele Wirkstoffe werden aus Kostengründen in Ländern wie China und Indien produziert. Qualitätsprobleme und lange Transportwege können zu Verzögerungen führen.
🔍 Konzentration der Produktion: Die Produktion mancher Wirkstoffe erfolgt oft nur noch durch ein Unternehmen an einem einzigen Standort. Fällt dieser aus, entstehen globale Versorgungsprobleme.
🔍 Unterschiedliche Arzneimittelpreise & Parallelhandel: Der legale Handel mit Arzneimitteln zwischen Ländern mit unterschiedlichen Preisen kann zu Engpässen in Ländern mit niedrigeren Preisen führen.
Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) kann in solchen Fällen Parallelexportverbote verhängen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die primäre Verantwortung für die Lieferfähigkeit liegt bei den Zulassungsinhaber:innen und Großhändler:innen. Unsere Analysen zeigen, dass gemeinsame Anstrengungen notwendig sind, um diese Herausforderung zu meistern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.